Eine Landschaft aus Schaumstoff mit Latex imprägniert ist auf einem Betontisch befestigt. Farben: Sand, Grautöne, Anthrazit, Beton.

Tee wird in einem weißen Wasserkocher gekocht. Das Pfeifen des Wasserkochers wird in eine minimalistische Tonlandschaft integriert, weitere Töne werden durch eine Klangschale und einen Gong erzeugt. Zwei Menschen in sandfarbenen Latexzweiteilern fügen sich in die Struktur ein, bewegen sich innerhalb der Landschaft, untersuchen die Landschaft mit Neugierde. Die Installation wird durch festgepinnte Teebeutel verändert. Den Besuchern steht es frei, auf die Schaumstofflandschaft einzuwirken, indem sie ihre benutzten Teebeutel integrieren. Teebeutel verändern die Farbe, setzen Schwerpunkte in die anorganische Struktur. Der farbliche Abdruck der Teebeutel verbleibt in der Schaumlandschaft.

„Wandlung von räumlicher Identität“

Es entstehen, wachsen und fügen sich zwei Performende in eine Architektur. Sie werden räumlich, der Raum wird sie. Räumliche Identität kann ein Ereignis erfahrener Einfügung in einen Raum sein, der ein Selbst hat und das eigene Selbst ist. Wie kommt das Selbst in den Raum? Es wird Gegenseitiges übernommen in symbolischen Interaktionen. Identifikationsprozesse werden durch Verortung, Raumnutzung, Raumgestaltung und Raumüberwindung räumlich. Wann ist der Raum ein freier Raum, ein Raum für ein Individuum? Hinterlasset Spuren, Zellen und organische Materie in der materiellen Umwelt. Genauso nehmt davon so viel, dass der Raum genug Mensch ist. Man spricht von „Raum und Riten der Gesellschaft“. Macht denn die Gesellschaft den Raum oder hat der Raum die Gesellschaft so eingeteilt, wie die Raumaufteilung es bestimmt hat? Hier suchen wir nach dem räumlichen Bezug individuellen Handelns, dem „räumlichen Korrelat“, einem Raum als integralen Bestandteil der Ich-Identität. 

Menschen können Einfluss nehmen auf die Identität ihrer Umgebung. Hinterlassen sie einen Teil ihrer Identität, so prägt dieser die Umgebung und wandelt wiederum ihre Identität. Der Einfluss des „neuen“ Raumes wirkt von neuem auf den Menschen.

Jede Architektur hat eine Identität. Auch bestehende Architektur ist wandelbar. Und: Sollte Architektur nicht gewandelt werden, um dem Menschen gerecht zu werden? Die abstrakte Verkörperung von Architektur in Form von Kunst bietet Möglichkeiten, um neue Blickwinkel, Konzepte und Identitäten zu entdecken. Kunst experimentiert mit dem sozialen Ausdruck des Menschen.

Im Kontext der interaktiven Performance kann der teilnehmende Besucher dahin wirken, dass durch seine symbolische äußere Interaktion ein „neuer“ Raum und eine „neue“ eher „gemeinsame/gemischte“ Identität entsteht.

Performance mit Charlie Kaldenhoff, Julian Quentin und Christi Knak Tschaikowskaja

Konzept: Christi Knak Tschaikowskaja

Präsentation und Vortrag: Moses Pöhls

Fotografie: Lukas Wölfl